OS: iOS
unterstützte Geräte: iPhone, iPad
Preis: 0,89 € (universal)
App-Store-Link: iOS
Endless-Runner sind ein beliebtes Genre
in den App-Stores dieser Welt. Das hat einige Gründe: zum Einen
funktionieren sie oft mit einer One-Touch-Steuerung, die alle
On-Screen-Controls überflüssig macht und daher sehr gut für die
aktuellen Touchscreen-Geräte funktioniert. Zum Anderen ist natürlich
kein Level-Design nötig. Das heißt, dass am Anfang Level-Teile
designt werden müssen (und nicht zu knapp), die idealerweise frei
kombinierbar sein sollten und einen steigenden Schwierigkeitsgrad
abbilden können (dazu kommt in der Regel auch eine steigende
Geschwindigkeit ins Spiel), aber es fällt dann keine Arbeit mehr an,
Levelpakete oder Ähnliches per Update nachliefern zu müssen.
Im Hauptmenü deutet sich die missliche Lage für Kong schon an |
Schon aus diesen Gründen erfreuen sich
Spiele dieses Genres großer Beliebtheit bei Spielern und Publishern.
Ob das Ganze in 2D als Sidescroller stattfindet (Canabalt, Jet Pack
Joyride, Tiny Wings) oder in 3D (Temple Run und co.) ist ganz egal:
in den letzten Monaten gab es einen ganzen Schwung dieser Spiele, die
auch sehr oft den Weg in den kwAPPcast gefunden haben. Banana Kong
ist ein weiterer (2D-) Vertreter dieser Spielegattung und ja, es ist
auch bei mir eine gewisse Übersättigung eingetreten. Da ich
allerdings den Publisher sehr schätze (von ihm kommen so tolle
Spiele wie Blueprint 3D, Tentacle Wars oder Cover Orange) und die
vorab gezeigten Videos und Screenshots enorm ansprechend fand, war es
gar keine Frage, ob ich mir Banana Kong direkt zum Release lade, oder
nicht.
Um es vorweg zu nehmen, Banana Kong ist
eine absolute Perle! Wer dem Endless Runner – Genre nicht absolut
überdrüssig ist, der sollte sich dieses Spiel auf jeden Fall
kaufen! Und warum? Weil es innerhalb dieser eigentlich ausgetretenen
Pfade alles richtig macht!
Haupt-Aushängeschild dieses Spiels ist
natürlich der Charme, der ihm aus jeder Pore quillt! Nicht umsonst
erinnert der Protagonist, die Levels und das ganze Spiel an einen
gewissen Donkey Kong. An allen Ecken und Enden finden sich
Reminiszenzen an die Donkey Kong Country – Teile, die ja selbst vor
einigen Jahren mit Donkey Kong Country Returns auf der Wii ein
außerordentlich gelungenes Comeback feierten: ob es die Tiere sind,
auf denen man reiten kann, oder auch die Tatsache, dass es immer mal
wieder Bananen-Formationen gibt, die z.B. das Wort „Kong“ formen,
man merkt an vielen Stellen, dass nicht nur sehr fähige Entwickler,
sondern auch Fans des „Originals“ am Werk waren, die mit Banana
Kong eine tolle Hommage abgeliefert haben.
Kong in Aktion |
Hommage hin oder her: für einen tollen
Titel reichen solche liebevollen Verweise an einen ganz großen
Charakter der Videospielgeschichte nicht aus. Und an dieser Stelle
bemerkt man dann das tolle Game-Design! Wie eingangs beschrieben ist
für Endless Runner kein Level-Design im herkömmlichen Sinn nötig,
aber was FDG zusammen mit dem Entwickler Gamaga auf die Beine
gestellt haben, um den Runner abwechslungsreich zu gestalten ist sehr
beachtlich! Die Levelteile fügen sich sehr homogen zusammen,
außerdem gibt es 3 Ebenen, auf denen sich Kong austobt! Im Dschungel
kann man sich entweder über eine Liane über die Baumkronen
schwingen, um dort zu laufen oder in ein unterirdisches Höhlensystem
abtauchen. Das alles ist schön organisch verpackt, so dass keiner
der Ebenenwechsel irgendwie ungelenk oder aufgesetzt wirkt. Das
gesamte Gameplay wirkt für einen Endless Runner ungewöhnlich rund.
Dies umfasst auch das Wechseln auf die Reittiere, obwohl sich in
diesen Momenten das Steuerungsschema ändert. Spätestens nach dem
ersten Versuch weiß man, wie der Hase läuft (Tukan fliegt, bzw.
Keiler rennt)!
In der Höhle, auf dem Keiler |
Banana Kong glänzt auch in vielen
anderen Punkten, die hier nur kurz angerissen werden sollen: die
Grafik ist wunderschön, bunt, detailliert und gerade die sehr
flüssigen Animationen von Kong tragen sehr viel zu dem
hervorragenden Gesamteindruck bei. Auch so „Nebensächlichkeiten“,
wie die Musik passen wie die berühmte Faust aufs Auge. Das
Hauptthema mit dem gesungenen „Banana Kong“ oder auch die
musikalischen Veränderungen, wenn ein Reittier bestiegen wird passen
perfekt zum Ton und Tempo des Titels.
Ich konnte kaum ein Haar in der Suppe
finden. An der eigentlich präzisen Steuerung könnte man
kritisieren, dass es im Eifer des Gefechts schon mal vorkommen kann,
dass man Springen (Touch) und Dash (Swipe nach rechts) verwechselt,
was vielleicht zu einem verlorenen Leben führen kann. Allerdings
geht die Steuerung insgesamt so gut von der Hand, dass ich dieses
Haar einfach mal in der Suppe lasse.
Um meine Eindrücke von dem Spiel
zusammenzufassen: wer sich dieses Jahr nur einen Endless Runner
kaufen will, der liegt mit Banana Kong ganz sicher nicht verkehrt,
zumal es mit 89 Cent ein absolutes Schnäppchen ist. Die Jagd nach
neuen Bestweiten und Bananen ist einfach zu motivierend. Apropos
Bananen: ja, es gibt einen Shop, in dem man sich für Echtgeld
Bananen kaufen kann, aber dies ist wirklich nur als Abkürzung nötig.
Ist man halbwegs geübt, dann bekommt man immer so viele Bananen im
Spiel, dass man seinem Ziel spürbar näherkommt. Also auch kein
Grund doch noch ins Meckern zu kommen. Aus diesen Gründen bleibe ich
einfach mal konsequent und gebe Banana Kong verdiente 5 von 5
Sterne! Hat man es nicht so mit dieser Spielegattung oder ist man
tatsächlich übersättigt und überdrüssig, dann sollte man es sich
dennoch überlegen. In meinem Fall hat Banana Kong meine Freude an diesem Genre wieder befeuert und das will schon etwas heißen!