Samstag, 9. Februar 2013

Rocket Island

Publisher: HandyGames
OS: Android, iOS
Preis: 0,89 € (iOS) / FREE (Android)
App Store Links: iOS, Android

Viele Brettspielumsetzungen haben in den letzten Jahren auf den Touchscreen-Mobilgeräten ein perfektes Zuhause gefunden, insbesondere (aber nicht nur) auf den modernen Tablets lassen sich viele Brettspiele perfekt abbilden. Nach aktuellen Beispielen für diesen Trend muß man gar nicht lange suchen: Carcassonne, Ticket To Ride oder auch Forbidden Island (siehe kwAPPcast Nr. 11) sind Beispiele von wirklich gelungenen Brettspielumsetzungen!

Dem deutschen Mobile Games – Entwickler HandyGames ist mit Rocket Island etwas Bemerkenswertes gelungen: ein eigenständiges Spiel, das sich so angfühlt, wie ein bekanntes Brettspiel, aber komplett aus der Feder der Giebelstädter stammt. Und nicht nur das: es funktioniert auch (und nur) allein und erfüllt somit eine wichtige Voraussetzung eines Games, das man unabhängig von einer Internetverbindung oder die Warterei auf einen menschlichen Mitspieler immer mal wieder zwischendurch spielen kann!

Das flexible Spielfeld erinnert an Carcassonne

Worum es geht ist (wie bei den meisten Brettspielen ja auch) bei Rocket Island eigentlich egal. Der Vollständigkeit halber, sei das steampunkige Setting dennoch erwähnt: die Welt geht unter und die Bewohner einer kleinen (und immer kleiner werdenden) Insel wollen mittels Raketen gen Mond entfliehen. Und genau das ist die Aufgabe des Spielers.

Wie bei einem Brettspiel gibt es dabei einfache Regeln: die Insel ist in ein Hexfeld aufgeteilt. Durch Swipen kann man die Höhenstufen der einzelnen Felder erhöhen. Dabei gibt es Wasser, Sand, Gras, Holzboden, Raketengerüst und fertige Rakete. Der Spieler muß immer in aufsteigender Reihenfolge mittels eines Swipes eine bestimmte Anzahl von Feldern des gleichen Typs markieren. Sobald dies nicht mehr möglich ist, beginnt der Counter wieder bei „1“. Die so markierten Felder steigen eine Stufe auf. Mittels dieser einfachen Mechanik hat der Spieler möglichst viele Raketen (idealerweise in einem Zug) gen Himmel zu schicken. Ergänzt werden diese grundlegenden Regeln durch einige Sonderfelder und -regeln, aber grundsätzlich ist es das schon. Während man Rocket Island spielt, kann man sich beinahe die Türmchen aus Pappplättchen vorstellen, die man vor sich auf dem Tisch liegen hat. Allein dass das Game dieses Gefühl erzeugt, ist eine reife Leistung und ein Zeichen für sehr gutes Game-Design!

Für Spannung sorgen Naturkatastrophen (Komet, Vulkan, Wasserstrudel)

Es gibt 2 Spielmodi in Rocket Island: im Actionmodus hat man eine Minute Zeit (kann aber wertvolle Sekunden durch Raketenstarts dazugewinnen), in der man eine möglichste hohe Punktzahl erzielen muß. Insofern kommt es hier auf schnelles und effizientes Spielen an. Der Casualmode ist da anders. Man kann sich für jeden Zug Zeit nehmen, eine Uhr gibt es hier nicht. Aber jedes Mal, wenn die verlangte Anzahl von Feldern nicht geswiped werden kann, verschwindet automatisch ein Feld der Insel. Hier steht also sehr bedachtes Vorgehen im Vordergrund. Beide Modi sind auf Highscore zu spielen und das macht viel Spaß, insbesondere dann, wenn man sich mit befreundeten Spielern messen kann.

Hier knallt es grad ganz ordentlich!

Allerdings (und jetzt komme ich zu einem Manko des Spiels) hätte so eine toll funktionierende Mechanik mehr Abwechslung verdient! Egal, welchen Modus man spielt, sowohl spielerisch als auch optisch gleichen sich die meisten Matches. Toll wären zusätzliche Levelpakete gewesen, die in verschiedene zu lösende Szenarien aufgeteilt sind und sich auch optisch unterscheiden. Damit hätte sich Rocket Island tatsächlich die Krone aufgesetzt! Für die jetzige Version kann man das clevere Gameplay sowie die schöne und stilsichere Grafik loben und immer wieder eine Partie wagen. Auch ohne die von mir vermisste Level-Mechanik ist Rocket Island wohl das perfekte Zwischendurch-Spiel für Brettspielfreunde!

In der ersten Version des Spiels gab es übrigens keinerlei Tutorials oder Hilfetexte, so dass ich die (zugegebenermaßen sehr nachvollziehbaren) Regeln selbst herausfinden mußte. Dieser kleine Makel wurde von HandyGames schnell per Update gefixt. Jetzt gibt es eine schön gestaltete und informative Hilfe. Aus diesem Grund kann ich Rocket Island mit verdienten 4 von 5 Sterne bewerten! Wer ein Herz für Brettspiele hat, der sollte auf jeden Fall mal reinschauen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen