OS: iOS
unterstützte Geräte: iPhone, iPad
(universal)
Preis: 0,89 €
AppStore-Link: iOS
Halfbrick Studios gehört zu dem (immer
noch) überschaubaren Kreis von Entwicklern und Publishern, die sich
im App Store einen Namen gemacht hat. Dies gelang vor allem durch
selbst veröffentlichte Hits wie „Fruit Ninja“ oder „Jetpack
Joyride“. Diese Titel waren hochgradig polished und zudem zur
richtigen Zeit am richtigen Ort. „Fruit Ninja“ perfektionierte
die Gestensteuerung auf Touchscreen-Geräten und zauberte daraus ein
flaches, aber spaßiges Spielerlebnis, in dem es eigentlich nur darum
geht, Früchte mit dem Finger zu zerteilen. „Jetpack Joyride“
erschien vielleicht auf dem Höhepunkt des Endless-Runner-Genres und
definierte so nebenbei einige Standards, die bis heute für diese
Spielgattung gelten, mit. So gab es einen Haufen an Unlockables,
Missionen, und weiteren Kram, der aus dem Spiel erst das Erlebnis
machte, das es heute ist.
Wenn so ein Entwickler ein neues Spiel
auf den Markt bringt, kann man also zu Recht gespannt sein, was dem
interessierten Kunden denn da angeboten wird. Seit einigen Tagen ist
der neue Titel erhältlich und nennt sich Fish Out Of Water! Dabei
geht es darum, Fische möglichst gut auf dem Wasser „flitschen“
zu lassen und erinnert dabei unweigerlich an etwas, das wohl schon
jeder schon einmal gemacht hat, der Zugang zu einem Gewässer und
einer Auswahl an möglichst flachen Steinen hat: nämlich genau diese
Steine möglichst oft vom Wasser abprallen zu lassen. Da Steine im
Zweifel eher langweilige Protagonisten eines Spieles abgeben würden
und auch nicht durch besonders viel Charakter glänzen, wurden diese
hier durch verschiedene Fische ersetzt, die sich – natürlich
comichaft dargestellt – an realen Vorbildern orientieren und sich
auch unterschiedlich verhalten.
Der goldige Olympus in Aktion! |
Das Spielprinzip ist dabei denkbar einfach: jede Runde setzt sich aus 3 Würfen zusammen. Der Spieler kann sich immer den passenden Fisch aus einem Pool (haha!) von 6 unterschiedlichen Meeresbewohnern aussuchen, darunter z.B. Delfin, Wal und Kugelfisch. Bei jedem Wurf wird die erreichte Weite und die Anzahl an Hüpfern auf dem Wasser gemessen. Aus diesen beiden Komponenten setzt sich am Ende eine Wertung zusammen, die sich aus dem Mittel von 5 Einzelnoten zusammensetzt, die von 5 verschiedenen Krabben per Schild hochgehalten werden. Jede dieser Krabben hat dabei andere Charakterzüge: ist eine z.B. besonders auf Hüpfer fixiert, benotet eine andere hohe Weiten besonders gut.
Die charmanten Wertungsrichter-Krabben |
Was das grundsätzliche Gameplay angeht, war es das schon. Hinzu kommen Missionen, die man erfüllen muss, um Stufen aufzusteigen und Kristalle als Belohnungen zu bekommen, ein ganz einfaches Crafting- und Power-Up-System (für jeden Stufenaufstieg gibt es verschiedene Diamentsplitter, die kombiniert werden können und so unterschiedliche Boosts für die nächste Runde bedeuten) sowie ein Liga-System, mit dem man eine eigene Liga mit befreundeten Spielern anlegen kann und dort um die Bestnoten kämpft.
Dieser Fisch teilt sich in der Luft und ermöglicht das Sammeln von vielen "Hüpfern" |
Natürlich ist das Spiel sehr polished
und charmant: die Fische sind nett animiert, die Idee mit den kleinen
Krabben als Notenrichter strotzt nur so vor Charme und auch die
verschiedenen Wettereffekte, die die Wasseroberfläche beeinflussen, funktionieren und sehen gut aus (das gilt übrigens auch generell für
die Verbindung der dynamischen Wasseroberfläche im Vordergrund mit
dem schön gestalteten Hintergrund). Trotz dieser offensichtlich
professionell und hochwertig gestalteten Assets ist das eigentliche
Spiel sehr repetitiv. Der Spieler macht immer das Gleiche und dies
immer und immer wieder. Dies geht sogar so weit, dass man sich
schnell seine 3 liebsten Fische ausgesucht hat und diese immer wieder in der gleichen Reihenfolge über das Wasser hüpfen lässt. Einzig die
unterschiedlichen Missionen haben mich von meinen Favoriten-Fischen
abgebracht. Natürlich hat man auch in einem „Jetpack Joyride“
immer das Gleiche gemacht, doch dort gab es dann doch eine größere
Gameplay-Variation durch die verschiedenen Fahrzeuge und allein der
Tatsache, dass man in einem Run weiter kommen konnte als zuvor. Bei
Fish Out Of Water! wirft man immer wieder 3 Fische und kontrolliert
am Ende das Ergebnis. Das macht zwar durchaus Spaß, aber man hat
gute Gründe an der Langzeitmotivation zu zweifeln. Vor diesem
Gesichtspunkt enttäuscht das neueste Spiel aus dem Hause Halfbrick,
das mit den letzten Hits eine ziemliche große Erwartungshaltung
erzeugt hat, die dieses Spiel einfach nicht erfüllen kann.
Wer ein charmantes Spiel für
Zwischendurch sucht und damit leben kann, dass es kein Evergreen
wird, den man auch nach langer Zeit wieder aus der Hosentasche kramt,
der kann mit Fish Out Of Water! glücklich werden. Dies ist auf gar
keinen Fall ein schlechtes Spiel, sondern hat vielleicht einfach mit
den eingangs beschriebenen Erwartungen zu kämpfen, die sich
Halfbrick Studios in letzten Jahren hart erarbeitet hat. Alles in
allem macht dies verdiente 3 von 5 Sterne!
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